"Onsen und andere heisse Quellen" von Club der Teufelinnen | Naruto > Naruto FFs (2024)

Onsen und andere heisse Quellen


Chapter 2


02/03


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Doch zu seiner großen Enttäuschung, blieben sie beim Abendessen unter sich, ohne neue Gäste. Tatsächlich schien es, als sei der Onsen zwar gut besucht, die Schlafmöglichkeiten wurden aber weniger in Anspruch genommen. Daher waren in dem großen Gastraum auch nur wenige Tische besetzt. Sie unterhielten sich munter, während sie aßen und tranken und Iruka war froh, dass sich die dicke Luft vom Bad etwas gelegt hatte. Raidou taute unter einer Flasche Sake allmählich auch auf und unterhielt sich viel mit Yamato und Izumo. Kotetsu und Asuma schnatterten über Asumas ehemaliges Team InoShikaCho, begleitet von wenigen, aber sehr spitzen Kommentaren von Kakashi. Alles in allem war der Abend richtig lustig.
Natürlich war das auch reichlich Sake zu verdanken und wieder einmal hatte Iruka nicht ‚Nein‘ sagen können und war froh, dass ihm Yamato auf dem Rückweg etwas half und verhinderte, dass er in die nächste Wand lief, nachdem er sich schon ausführlich bei einem Garderobenständer an dem noch ein paar Jacken gehangen hatten, entschuldigt hatte, weil er in sie reingerempekt war.
Kotetsu musste sich an Izumos Schulter festhalten, um nicht vor Lachen zusammenzubrechen. „Aber irgendwie unheimlich süß der Kleine!“
“Der Kleine? Ich würde an eurer Stelle nicht nach Irukas körperlichen Alter gehen”, mahnte Asuma grinsend, als er sich ebenfalls Richtung Zimmer verabschiedete. Raidou folgte ihm. Kakashi unterdessen half Yamato und überließ Kotetsu und Izumo gnadenlos sich selbst, da die beiden auch kräftig zugeschlagen hatten.
„Danke Senpai“, lächelte Yamato erleichtert, der nicht ganz so viel getrunken hatte, aber gerade Mühe hatte Iruka nicht auf eine Seite abdriften zu lassen. Da war Kakashi auf der anderen Seite schon sehr hilfreich.
“Schon in Ordnung. Kein Problem.” Kakashi brachte sie bis zu ihrem Zimmer. “Schaffst du den Rest alleine?”
„Wenn du ihn kurz halten kannst, damit ich die Tür öffnen kann… heute sicher einfacher, ihn ins Bett zu bekommen, als wenn er die ganze Uniform trägt“, meinte der Braunhaarige unbedarft.
“Stimmt”, murmelte Kakashi. “Gut, dass unsere Lose nicht vertauscht sind.”
“Wie meinst du das?”, fragte Yamato und hielt die Tür auf, damit Kakashi Iruka über die Schwelle bugsieren konnte.
Als der Kopierninja mit den Schultern zuckte, wäre ihm der Chûnin fast entglitten. “Hoppsa.” Er fing Iruka ab, trat dann doch mehr in den Raum und ließ seine Last auf einen der Futons gleiten. Nachdenklich sah er auf Iruka hinab. “Was glaubst du, warum Genma sich so blöd aufführt? Vor allem, wenn Iruka in der Nähe ist. Er hat Liebeskummer, ja. Aber nicht wegen den Mädchen”, führte Kakashi seine Gedanken weiter aus und drehte sich Yamato um.
Der sah ihn aus großen, überraschten Augen an, was im Halbdunkeln ziemlich gruselig wirkte.
„Es hat mit dieser einen Frau angefangen, die ihm sogar weismachen wollte, dass sie schwanger sei. Aber kaum taucht ein Adliger auf, hat sie ihn fallen lassen. Ich glaube, Iruka-sensei ist da weitaus mehr ausgerastet als Genma selbst. War ziemlich wüst, was er ihr da an den Kopf geworfen hat und danach hat er sich ja von allen am intensivsten um Genma gekümmert. Mehr noch als Raidou hatte ich das Gefühl.“
Iruka rollte sich just in dem Moment auf dem Futon herum und brabbelte etwas von ‚Zeche prellen‘ und ‚nächste Runde geht auf Kakashi-senpai‘.
Yamato entfuhr ein leises Glucksen. „Er träumt aber scheinbar von dir.“
“Wie er meinen Geldbeutel erleichtern kann.” Kakashi grinste unter der Maske, wurde dann aber wieder ernst. “Genma ist kompliziert. Stark aber kompliziert. Ich bin mir nicht sicher, ob Iruka seine Dämonen aushalten könnte.”
„Unterschätze nie jene, die ihre Lieben beschützen wollen und sonst… sind wir auch noch da. Keiner muss da alleine durch. Niemand ist allein.“ Dabei sah er Kakashi fest an, als ob die Worte nicht nur für Genma bestimmt wären.
Nebenbei zupfte er die Decke unter Iruka hervor, um ihn ordentlich zuzudecken. Yamato war und blieb eine Glucke.
Sein ehemaliger Senpai nickte nur und trat dann den Rückzug an. “Er ist bei dir gut aufgehoben. Wir sehen uns Morgen. Gute Nacht!”
„Gute Nacht“, kam nur noch leise von Yamato, als Kakashi die Tür hinter sich schloss und rüber zu seinem eigenen Zimmer ging.
Kaum hatte er die Tür hinter sich zugezogen, sank der große Kopie-Ninja erst einmal dagegen und fuhr sich mit einer Hand über die Stirn. „Was für eine komplizierte Kiste…“
“Du hast großes Zutrauen zu mir, ´Senpai´!” Eine raue, leicht sarkastische Stimme wehte vom Fenster her zu Kakashi hinüber, doch er erschrak keineswegs. Vielmehr hatte er die Anwesenheit des anderen schon lange bemerkt. Warum Genma sich jedoch schon seit Beginn des Abends in den Schatten versteckt hatte, war ihm schleierhaft.
„Du steckst allen ganz schön in den Knochen. Ich dachte schon, du zeigst dich gar nicht mehr.“ Kakashi sah den Braunhaarigen mit beiden Augen an, um ihn im Halbdunkeln des Zimmers erkennen zu können. Langsam löste er sich von der Tür, um auf den Shiranui zuzugehen.
Genma glitt vom Fensterbrett herunter und zuckte die Schultern. “Mir war nicht nach Gesellschaft. Und dann hättet ihr auch nicht so freimütig reden können, oder?” Er schnaubte und warf sich auf Kakashis Futon. Bei Yamato und Iruka waren beiden Futon ausgerollt gewesen, doch die Angestellten hatten wohl gedacht, da in Kakashis Zimmer nur ein Yukata fehlte, dass er alleine ein Doppelzimmer belegte.
„Hab ich dich etwas in mein Bett eingeladen?“, wollte Kakashi mit gespielt ernster Stimme wissen.
“Ja, du hast die Zimmer immerhin aufgeteilt!”, gab Genma gelangweilt zurück. “Und übrigens war dein Bett… Wie war das so nett formuliert? ´Nicht rechtzeitig abgesperrt´”, zitierte der Shiranui seinen eigenen Partner.
Kakashi kniete neben dem Futon nieder, den Kopf leicht schief gelegt, um den Anblick in sich aufzunehmen. Äußerlich wirkte Genma cool und abgebrüht, aber mit dem Sharingan erkannte Kakashi sogar den hektisch pulsierenden Herzschlag des Älteren unter der dünnen Haut an seinem Hals.
“Hör auf mich so anzusehen”, murmelte Genma und drehte den Kopf weg.
„Ich dachte, das ist es, was du willst: gesehen werden.“
Genma knurrte. Kurz schien er zu überlegen, dann richtete er sich auf die Unterarme und Ellbogen auf. “Und du siehst mich? Oder nur meine Dämonen?”
„Sowohl als auch… und Dämonen sind da, um bezwungen zu werden. Aber du musst die Hilfe auch annehmen.“ Kakashi ließ den Blick weiter über Genma schweifen, der noch seine Reisekleidung trug und lediglich die Weste bereits abgelegt hatte. „Solltest du vor dem Schlafengehen nicht vielleicht noch ein Bad nehmen?“
“Wäscht du mir auch den Rücken, wenn ich es tue?”
Hinter der Maske verzog sich Kakashis Mund zu einem breiten Grinsen. „Darin bin ich Meister“, meinte er voller Selbstbewusstsein und erhob sich schließlich. Er ging zur Schiebetür, um den Weg zu dem kleinen Privatonsen frei zu machen.
Genma sprang elegant auf die Füße und schälte sich auf dem Weg zur Tür aus seinen Kleidern. Es schien ihm dabei völlig egal. dass er sich wie eine Schlange häutete. Zuletzt kickte er seine Schuhe in eine Ecke und stand letztlich nackt vor dem Hatake, der an dem kleinen Wassergefüllten Steinbecken wartete.
Ganz ungeniert betrachtete der Silberhaarige seinen Kameraden, setzte sich aber schon an den Beckenrand und ließ die nackten Beine ins Wasser baumeln. In einem kleinen Holzbottich neben dem Onsen lagen sowohl Tücher als auch Schwämme bereit.
Genma stieg in das Wasser und schloss für einen Moment die Augen. Nur mit Mühe unterdrückte er ein leises Stöhnen. Die ständigen Missionen, auf die er freiwillig ging, um sich abzulenken, begannen ihren Tribut zu fordern. Seine Muskeln schmerzten und kleine Schürfwunden stachen unangenehm, als sie mit dem heißen, mineralischen Wasser in Berührung kamen.
Kakashi wusste genau wie er sich gerade fühlte, ging es ihm doch oft genauso. Daher wählte er keinen rauen Schwamm aus all den Utensilien, sondern ein weiches Tuch, das er erst einmal ins Wasser tauchte, etwas ausdrückte und dann behutsam auf Genmas rechte Schulter legte. Der Shiranui verspannte sich sofort. Erstaunlicherweise dauerte es eine ganze Weile, bis sich Genma zurück lehnte und locker wurde.
Dabei gab sich Kakashi erst einmal wirklich Mühe ihn erst ordentlich einzuweichen, ehe die Bewegungen kreisender, massierender wurden. Hie und da fuhr auch sein Daumen über verhärtete Muskelstränge. Ein Rücken, ganz anders als der von Iruka, den er heute ja ebenfalls unter den Händen gehabt hatte. Er war schmaler, aber viel härter als der des Lehrers und während Iruka mittig eine deutliche Narbe von Mizukis Shuriken davongetragen hatte, zierte Genmas Rücken nur vereinzelt feine, weisse Linien von alten, eher oberflächlichen Verletzungen. Wohl von Kunais oder normalen Shuriken, die mehrheitlich von der dicken Schutzweste abgefangen worden waren.
“Du machst das gut.” Genmais Stimme hatte einen Hauch von Schnurren angenommen und er lehnte sich mehr in die Berührungen. Langsam überstreckte er den Kopf und sah unter schweren Augenlidern zu Kakashi auf. “Übung, mh?”
„Man tut was man kann.“ Kakashi zog das Tuch zurück und lehnte sich nach vorne, stützte sich mit den Unterarmen auf seinen Schenkeln ab. „Wenn du dich in die andere Richtung lehnst, kann ich auch den Rest waschen. Oder bist du dafür inzwischen wieder beweglich genug?“ Seine Stimme war eine Nuance tiefer geworden und er hielt Genmas Blick stand. Dass sie fachlich nicht so unterschiedlich in ihren Stärken waren, bewies der Goei Shotai in der Sekunde, da Kakashi blinzelte. Das Sharingan wurde nur für Sekundenbruchteile in seiner Macht gedämmt und schon packte Genma Kakashis Nacken und riss ihn die letzten Zentimeter nach unten. Heiß war der Atem gegen Kakashis Maske, als ihm Genma zu raunte: “Ich fürchte, ich bin im Moment so steif, dass ich mich kaum rühren kann. Du solltest etwas dagegen machen, meinst du nicht auch?”
Ein Keuchen entwischte Kakashi vor lauter Überraschung. Er hatte doch bis eben die Oberhand in dieser Situation gehabt und jetzt starrte er Genma an wie das sprichwörtliche Kaninchen vor der Schlange und musste sich erst wieder sammeln. Seine eine Hand stützte sich auf Genmas Schulter ab und sein Atem schlug hart durch die Maske.
Er konnte die Lippen des anderen Jônin spüren. Wie sie sich öffneten und dann freche Zähne an dem Stoff zupften, den Kakashi fast nie ablegte.
Der Shiranui wollte es wohl wirklich wissen. Mit der anderen Hand fuhr Kakashi hoch zu seiner Maske, doch so dicht vor sich konnte Genma nicht wirklich viel sehen, ehe fordernde Lippen sich auf seine legten.
Fast schon ausgehungert kam Genma Kakashi entgegen. Der Goei Shotai hielt sich nicht mit Sanftheit auf. Nachdrücklich drückte seine Zunge Kakashis Lippen auf, um seine Mundhöhle auszuräubern. Genma musste sich etwas strecken, da Kakashi zurück zuckte. Das Wasser plätscherte und als der Kopierninja blinzelte, konnte er die Erregung sehen, die sich fordernd aus dem Wasser hob, als Genma unwillkürlich das Becken nach oben stieß. Und schließlich folgte, was folgen musste und Kakashi rutschte vom Beckenrand direkt ins Wasser inklusive Yukata, den er noch trug. Aber den Kuss unterbrach er für keine Sekunde. Im Gegenteil, er verschränkte sogar die Arme hinter Genmas Kopf und bewegte sich gegen seinen Schritt indem er sich links und rechts von Genmas Hüfte auf die Steinbank kniete.
Genma grunzte bestätigend und legte seine Hände auf Kakashis Hüften. Scheiß drauf, dass der Hatake noch Unterwäsche trug. Durch den durchnässten Stoff konnte er trotzdem ganz genau spüren, wie sehr es den Kopierninja anmachte, dass er ihn so herausforderte. Er kniff Kakashi in den Hintern und packte dann zu, um ihn noch tiefer in seinen Schoß zu ziehen.
Das war für Kakashi tatsächlich eine neue Situation, denn normalerweise gab er ganz klar den Ton an. Nun aber schien er sich einen ebenbürtigen Partner gewählt zu haben. //Das werden wir ja noch sehen//, schnaubte er innerlich, während er den Kuss löste, nur um die weichen Lippen sofort gegen Genmas Hals zu pressen. Gleichzeitig fuhr seine rechte Hand zwischen ihren Körpern nach unten, um ohne zu zögern den harten Schwanz des Älteren zu umfassen und ihn sofort zu pumpen.
“f*ck!”, entkam dem Shiranui und er bockte auf. “Verfluchter…”, schimpfte er halb erstickt. Eine Hand packte Kakashis Haarschopf und zog scharf an den silbernen Strähnen.
Das löste den sündigen Mund zwar von seinem Hals und ließ Kakashi keuchen, aber sein Griff um den Schaft blieb eisern.
“Mehr, verdammt… mh…”, stöhnte Genma und trieb sich immer härter in die Faust. “Verfickt, hör auf mit diesen halben Sachen!”
„Was denn?“, ächzte der Hatake. „Wenn du mich so festhältst, bin ich ein wenig eingeschränkt in meinem Handlungsspielraum.“ Noch immer hatte Genma die silbernen Haare fest im Griff, aber die andere Hand ließ Kakashi nun auch nach unten wandern und als der Braunhaarige wieder energisch nach oben stieß, fuhr Kakashi zwischen dessen Schenkel, um seinen Mittelfinger ohne zu zögern in ihm zu versenken. Das laute Stöhnen war Musik in Kakashis Ohren und endlich wurden seine Haare wieder freigegeben. Sofort beugte er sich wieder nach unten um Genma zu küssen, während er ihn gnadenlos fingerte und pumpte, nur mit dem Ziel der schnellen Erlösung.
Tatsächlich schien der sonst so vielseitige Eliteninja vollkommen eingenommen von seiner Lust. Genma konnte sich auf nichts anderes mehr konzentrieren. Irgendwo, tief in seinem Unterbewusstsein war ihm klar, dass er ein egoistischer Liebhaber war, wenn er nur nahm, aber nichts gab. Doch scheiße… er brauchte das gerade so sehr. Und Kakashi war mehr als bereit es ihm zu geben. Immer schneller, immer hektischer kam er dem Jônin entgegen, bis er schlussendlich sich von den sündigen Lippen losreißen musste. Mit einem wilden Aufschrei kam er in Kakashis Hand.
//Was für ein Anblick!//, schoss es Kakashi durch den Kopf, während er seine eigene Erregung pulsieren spüren konnte. Kurzerhand erhob er sich und ehe Genma sich von seinem Höhepunkt erholt hatte, wurde er aus dem Wasser gehoben und zurück ins Zimmer gebracht.
Nass wie sie waren, endeten sie auf dem ausgerollten Futon. Kakashi direkt zwischen den noch bebenden Schenkeln Genmas, so dass Unterleib gegen Unterleib presste. Wann zum Teufel war Kakashi denn bloß seine nassen Klamotten losgeworden? Genmas postkoital umnebeltes Gehirn vermochte das nicht zu sagen, er registrierte nur definitiv nackte Haut auf nackter Haut.
“Nimm dir was du brauchst!”, flüsterte er und strich die silbernen Haare zurück, die Kakashi über das Sharingan fielen.
Nun erst war Kakashi weit genug abgerückt, dass Genma ihn unter halb geschlossenen Lidern ansehen konnte. Der Mund stand leicht offen, um genügend Sauerstoff in seine Lungen zu bekommen, die Lippen schon ziemlich geschwollen und rosig vom Küssen. „Was wir beide brauchen“, korrigierte Kakashi und beugte sich nach unten, um die feuchte Haut des Älteren zu liebkosen, einzelne Wassertropfen mit seiner Zunge aufzulecken. Seine grossen, warmen Hände lagen an Genmas Taille, während er sich Stück für Stück nach unten vorarbeitete.
Genma seufzte und nickte, doch nun, da die erste Hitze gestillt war, meldete sich sein Gewissen. Er wusste, wie es um das Herz des Hatake bestellt war. Er sollte sich schäbig fühlen, die zärtlichen Gefühle, die der Jônin für ihn hegte, derart auszunutzen. Doch andererseits hatte Kakashi recht. Sie brauchten das hier beide. Genma wollte vergessen und endlich einmal nur fühlen und Kakashi bekam, wonach er sich schon lange sehnte, aber es niemals erbeten hätte: seinen Körper. Nahezu sanft fuhr Genma mit den Fingerspitzen über Kakashis Nacken, die Schultern und den Rücken hinunter, soweit er kam. Leises Stöhnen befeuerten Kakashis Bemühungen.
Und ohne zu zögern erreichte Kakashi schließlich mit seinem Mund das Zentrum der Lust und es brauchte nur wenige Zungenschläge, um Genmas Erektion wieder vollends anschwellen zu lassen. Während er ihn mit dem Mund verwöhnte, fand er gleichzeitig wieder mit Zeige- und Mittelfinger zwischen die schlanken Schenkeln, um ihn auf das, was unweigerlich folgen würde, vorzubereiten.
Normalerweise war Genma kein folgsamer Liebhaber. Tatsächlich war er es gewohnt, sich zu nehmen, was er wollte. Das lag schlicht und ergreifend daran, dass seine Partner meistens schwächer waren und ihn aufgrund seiner Stellung entweder fürchteten oder verehrten. Das war langweilig. Vor allem, wenn man Bedürfnisse hatte, die einen gleichberechtigten, vielleicht sogar wilderen, oder zumindest experimentierfreudigeren, Partner erforderten. Kakashi war zum Glück anders. Genma genoss es, sich einfach fallen zu lassen. Schade nur, dass sein Herz und sein Verlangen zwei unterschiedliche paar Stiefel waren. Denn sein Herz scherte sich einen Dreck um sexuelle Vorlieben. Laut diesem verflixten Ding gab es nichts, was über lange, brünette Haare, großen, treuen Augen und einem so sanften Lächeln stand, dass selbst Zuckerwatte bitter erscheinen ließ. Ah… verflixt, dieses Lächeln. Genma wandt sich unter den geschickten Lippen, während er die Augen zusammen kniff. Dieses Lächeln. Scheu, sanft, freundlich. Wie süßer Honig, der den bittersten Tee schmackhaft machte. Dieses Lächeln… Genma könnte allein bei dem Gedanken kommen, diese süßen, weichen Lippen zu besudeln. Oder noch besser, zu sehen wie sie besudelt wurden. Die zarte gerötete Haut, von der wusste, dass sie auch einige hässliche Narben trug. Narben, bei denen er sofort los stürzen wollte, um diesen verräterischen Bastard langsam und qualvoll zu töten, dafür, dass er ihn angegriffen hatte für diese bescheuerte Schriftrolle! Genma spürte, wie sein Chakra leicht ausschlug bei der Richtung seiner Gedanken. Irgendwo hinter ihnen polterte der hölzerne Bottich mit den feuchten Tüchern, als er gegen die Wand des Nachbaronsen schlug.
Kakashi entging weder das eine noch das andere, trotzdem würde er jetzt nicht mehr abbrechen können, dafür war die Stimmung viel zu heiß, sein Körper brannte vor Verlangen. Was sich ihm hier gerade anbot, würde so schnell nicht wieder kommen, falls überhaupt! Er schob die Beine des anderen Shinobis weiter auseinander und beugte sich tief dazwischen, fuhr mit der Zunge bis zum verborgenen Eingang. Ohne Hilfsmittel musste Speichel leider reichen und er hoffte, dass Genma genug entspannen konnte, um das hier auch zu genießen. Bis jetzt schien er willig und angetan, auch wenn Kakashi das Gefühl hatte, nicht immer präsent zu sein in dessen Gedanken.
Ins Hier und Jetzt beförderte Kakashi Genma schließlich, als dessen Körper von einem langen, harten Schwanz erobert wurde und er sich fast gänzlich in ihm versenkte.
“Heilige…” Genma verschluckte sich an einem Stöhnen. Er bäumte sich auf und kam den fordernden Stößen sofort entgegen. Sein Kopf war vollkommen vernebelt. Fantasie und Wirklichkeit verschwammen. War er im Himmel? Denn er könnte schwören, das Aufblitzen eines weichen Lächelns und dunkler Haare über sich zu sehen. “Ja, mehr!”
Mit nur wenig Rücksicht kam Kakashi der Aufforderung nach und stieß hart in den willigen Körper. Seine Hände hielten Genmas schmale Hüfte fest, während er immer wieder schnell und hart in ihn eindrang. Morgen würden sicherlich etliche blaue Flecken mehr die blasse Haut verzieren. Doch letztlich gab er dem Mann genau was er brauchte, was er wollte. Die Unterwürfigkeit von Genma irritierte Kakashi ebenso, wie es ihn anmachte. Doch er schob es beiseite. Er schob alles beiseite, was ihm diesen Moment kaputt machen könnte.
Erst im Strudel der Extase schlug er erneut hart auf den Boden auf. Er kam gleichzeitig mit Genma. Der Shiranui krallte sich wie ein Tiger in seine Schulter und schrie seine Erlösung hinaus… Mit einem Namen auf den wund geküssten Lippen, bei dem sich alles in Kakashi zusammenzog. Er hatte es gewusst… und doch tat es unendlich weh. Denn er wusste, dass Genma mehr als das … mehr als ihn suchte. Genma suchte eigentlich keine wilde Leidenschaft, sondern Zärtlichkeit. Eine Zärtlichkeit, die Kakashi ihm wohl niemals geben konnte. Nicht so wie er. Nein… so würde er niemals werden… nicht einmal wenn er alles an sich ändern würde, könnte er Iruka auch nur im Geringsten das Wasser reichen!
Schwer atmend sah er auf den nass geschwitzten Körper herab. Sah das gerötete Gesicht, die offenen Lippen, über die stossweise der Atem kam, feuchte Haarsträhnen, die an seiner Stirn klebten. Gott, er war so schön! Und er hatte ihn gehabt. Und es war unglaublich gewesen und ernüchternd. Schwach ließ sich Kakashi etwas sinken, schloss kurz die Augen. Er würde es genießen, solange es noch anhielt. Und vielleicht würde sich ja nun nicht unbedingt alles zum Schlechten ändern und sie konnten weiter unbefangen miteinander umgehen, Freunde mit gewissen Vorzügen sozusagen.
Im Moment jedenfalls würde Genma nirgendwohin gehen. Kaum dass sich Kakashi aus ihm zurückgezogen hatte, sackte der Shiranui in sich zusammen und wäre beinahe von ihrem Futon gerollt. Nur Kakashis schnelle Reaktion verhinderte, dass das geschah. Vorsichtig hob er Genma zurück und breitete die Decke über sie beide. Der Shiranui bemerkte davon nichts. Er war bereits eingeschlafen.

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Vogelgezwitscher drang an Genmas Ohren. Er hörte Wasser plätschern und vorwitzige Sonnenstrahlen fanden ihren Weg durch die Schiebetür, die sie gestern Nacht offen gelassen hatten. Ein Gewicht ruhte schwer auf seiner Seite. Ein Arm, stark und sanft zugleich, hielt ihn sicher umfangen, damit er nicht vom Futon rollte.
Der Shiranui blinzelte, als er realisierte, dass er nackt war, ebenso wie die Person hinter ihm. Er warf einen vorsichtigen Blick über die Schulter und seufzte. Kakashi! Na ganz toll. Also hatte er nicht geträumt. Verdammt…
Seine leichte Bewegung veranlasste den Jüngeren dazu, ihn dichter an sich heranzuziehen. Egal wie hart und fordernd Kakashi letzte Nacht gewesen war, nun wirkte er sanft, beinahe liebevoll. Und genau dieses Verhalten bereitete Genma schon jetzt Magenschmerzen. Gott, er war so ein Arsch! Wie hatte er Kakashi nur so benutzen können? Als Lückenbüßer? Für sein selbstsüchtiges Verlangen nach Iruka? Wie abscheulich war er eigentlich… So tief gesunken, tiefer ging es nicht!
Zu allem Überfluss war Kakashi nach dem Aufwachen auch noch so wie immer. Vielleicht sogar ein wenig besorgter. Zumindest sprach sein Blick dafür, als er Genma beim Aufstehen beobachtete, wie dieser sich bewegen konnte.
Da Genma in der Nacht zuvor Kakashis Yukata baden geschickt hatte, musste der Hatake nun um einen neuen bitten. Er hatte vor, das an der Rezeption zu tun, jedoch stand, kaum dass sie aufgestanden waren, eine junge Frau vor der Tür, die verkündete, dass sie frische Kleidung für die Herrschaften hatte. Etwas perplex ließen sie das Mädchen ein. In Windeseile räumte sie den Futon weg, während Kakashi und Genma sich hinter einem Wandschirm umzogen. Sie schien sich überhaupt nicht daran zu stören, dass sie zwei Männer und nur einen Futon angetroffen hatte. Genma hob darüber nur die Augenbrauen. Der Zimmerservice und die Verschwiegenheit würde man in einem solch guten Laden erwarten, aber sicher nicht das plötzliche Auftauchen mit frischer Kleidung bei einer einfachen Wochenendbuchung. Jemand hatte danach geschickt! Er war es nicht und Kakashi lag, bis zum Klopfen des Mädchens noch fest an seinen Rücken geschmiegt. Der war es also auch nicht gewesen…
Als sie schließlich aus dem Zimmer traten, um zum Frühstück zu gehen, traten ihre Kameraden aus dem Nachbarzimmer ebenfalls auf den Flur. Yamato nickte ihnen nur kurz zu und drehte den verkaterten Iruka in ihre Richtung. „Guten Morgen Kakashi-sensei, guten Morgen Genma….“ Iruka stockte. Dann weiteten sich seine braunen Augen sichtbar. „GENMA!“
Die drei Jônin zuckten bei dem Aufschrei zusammen, erholten sich jedoch schnell wieder. “Ja, aua!” Genma rieb sich über die Ohren. “Morgen.”
Sofort stand Iruka vor ihm und hatte seine Hände ergriffen. „Wann bist denn angekommen? Gerade eben? Schon in der Nacht? Ist alles glatt gelaufen auf der Mission? Geht’s dir gut?“
“Langsam mein Freund.” Genma lächelte leicht. “Es ging mir bis vor zwei Minuten sehr gut. Aber jetzt bin ich taub.” Er befreite sich aus Irukas Griff und trat einen halben Schritt zurück. Aus seiner Tasche fischte er einen Senbon, den er sich nun wieder zwischen die Lippen steckte. “Bin … in der Nacht angekommen.” Kurz huschte sein Blick zu Kakashi, dann wandte er sich aber schnell um. “Lasst uns frühstücken gehen!”
„Entschuldige… ich habe mich nur gerade so gefreut dich zu sehen und dass es dir gut geht. Ich dachte schon, dir wäre etwas passiert. Nicht auszudenken, wenn wir hier fröhlich im Onsen abhängen, während du vielleicht irgendwo schwer verletzt im Wald liegst und auf Hilfe wartest“, plapperte Iruka in einem fort, während er neben Genma her zum Speisesaal ging.
Kakashi hatte das ganze eher etwas überfordert mitverfolgt und sah ratsuchend zu Yamato, der jedoch nur schmunzelnd mit den Schultern zuckte.
“Wenn ich irgendwo im Wald liegen würde, hätte ich anwender schlechte Kameraden oder wäre tot. Daran könntest du auch nichts ändern, Iruka. Das gehört zum Job und gerade in diesen Zeiten. Ist man sogar daheim manchmal nicht sicher…” Sie alle schwiegen für einen Moment, da Genmas Worte sie an die Katastrophe der Auswahlprüfungen erinnert hatte.
Der Goei Shotai schnalzte mit der Zunge. “Aber jetzt bin ich da, also denk nicht drüber nach. Genießen wir das Wochenende.”
„Uhm… nachher in den Onsen? Oder wollen wir alle zusammen den Schrein besuchen?“
„Keine schlechte Idee so ein Besuch, sonst bekommen wir am Ende noch Schwimmhäute zwischen den Zehen“, warf Asuma von der Seite her ein. Auch der Rest der Truppe war im Saal angekommen, obwohl sie sich zu keiner festen Zeit verabredet hatten.
„Ach sieh an! Der verlorene Sohn kehrt heim“, meinte Raidou als er Genma ersichtlich wurde und klopfte diesem auf die Schulter.
“Hey”, gab dieser nur knapp zurück und nickte.
Kakashi beobachtete sie. Es war klar, dass Genma jedes Wort von Raidou gestern gehört hatte. Und auch wenn es der Shiranui überspielte, er war verletzt und peinlich berührt von der Haltung seines ältesten Freundes über sein Verhalten. Scheinbar war etwas an Raidous Aussage dran, dass Genma Pflichten vernachlässigte, weil er mit den Gedanken woanders war.
Ohne es sich wirklich bewusst zu sein, beobachtete Kakashi jede noch so kleine Regung des Älteren und teilweise schien es, als spüre er selbst dessen Gefühle und die waren eine wahre Achterbahn. Am glücklichsten schien Genma einfach nur in Irukas Nähe zu sein, der sich liebevoll um den Neuankömmling kümmerte. Es hätte Kakashi nicht gewundert, wenn er ihm nicht nur Tee eingeschenkt, sondern ihm auch noch den Teller gefüllt hätte. Aber soweit konnte sich Iruka dann doch wieder zusammenreißen. Irgendwann war es mehr Iruka den Kakashi beobachtete, denn er wollte herausfinden, was den Lehrer scheinbar so einzigartig unwiderstehlich machte.
Sein Blick blieb nicht unbemerkt und er wurde von Yamato leicht in die Seite gestoßen. „Irgendwie gefällt mir dein Blick auf den Sensei nicht. Nach letzter Nacht hätte ich angenommen, dein Blick gehört jemand anderem.“
“Mh? Was meinst du?”, fragte Kakashi und umklammerte seine Teetasse.
„Ihr wart nicht sehr leise…“ Geräuschvoll schlürfte Yamato seinen Tee ohne Kakashi anzusehen.
Ihre Freunde schwatzten schon wieder munter durcheinander, auch wenn Izumo etwas leidend wirkte. Der Sake war ihm wohl nicht so bekommen.
„Ich hab dir doch nach der dritten Schale gesagt, dass es reicht“, rügte ihn Kotetsu, legte ihm aber im gleichen Zug ein kühles Tuch, das nach Minze roch, in den Nacken.
Kakashi beobachtete die Interaktion einen Moment, dann seufzte er. Was sollte er es abstreiten, Yamato war selbst einmal ANBU-Ne gewesen. Ihm etwas vorzumachen, wäre eine bloße Beleidigung ihrer Freundschaft. “Wenn du es mitbekommen hast, dann sicher auch, dass er sich nicht nach mir verzehrt”, sagte er und selbst in seinen Ohren hörte sich seine Stimme traurig an.
„Das wusstest du aber eigentlich. Und jetzt hast du es dir noch schwerer gemacht.“
“Ja, ja, reib es mir noch unter die Nase…”
„Und sein Glück weiss von allem nichts. Wenn ihr nur mal reden würdet, könntet ihr euch so viel Leid erspare. Du solltest trotzdem etwas essen, Senpai, du hast viele Kalorien verbraucht.“
Der letzte Teil der Aussage entlockte Kakashi ein leises Prusten. “Ja, Mama!”, meinte er und nahm sich etwas von dem warmen Reis mit grünem Tee. “Aber dennoch… Was denkst du, was er in ihm sieht? Also abgesehen von einem guten, verlässlichen Kameraden?” Gott, wie verzweifelt war er, dass er schon bei Yamato um Rat fragte?
„Wenn es dich so brennend interessiert… frag ihn doch einfach“, meinte Yamato schlechthin und griff noch einmal nach der Teekanne und wunderte sich nicht, dass die Reisschüssel von Kakashi leer war, als er sich wieder an ihn wandte. Also wirklich gesund konnte dieses Runterschlingen ja wohl nicht sein.
“Mhm, warum frag ich dich überhaupt…”, murmelte der gerade. “Ich kann Genma schlecht fragen, warum er und nicht ich. Ach, lassen wir das. Das führt eh zu nichts.”
„Vielleicht sollte man Iruka aufklären… dann erfüllen sich vielleicht Genmas Träume oder sie platzen und er kann nach vorne sehen.“
Obwohl Yamato beinahe geflüstert hatte, schien Kotetsu etwas mitbekommen zu haben. „Träume? Was für Träume? Man, ich sag euch, ich hatte letzte Nacht vielleicht einen wilden Traum…“
“Ja, hab ich gemerkt”, brummte Izumo plötzlich leicht verstimmt und hatte damit die Aufmerksamkeit aller.
“Wieso? Was hat er denn angestellt?”, fragte Asuma und nahm sich von dem eingelegten Gemüse.
“Er hat sich um mich gewickelt wie eine Python von Orochimaru und unanständiges Zeug gebrabbelt!”
Zack, da war das Gemüse Asuma aus dem Mund gefallen. Der Shinobi hatte offensichtlich sofort ein Bild vor Augen. Interessant, wie der starke Jônin und Sohn des dritten Hokage rot um die Nase werden konnte und dann laut los lachte.
Selbst Raidou musste bei dem Anblick lachen. Nur Kotetsu war rot angelaufen. „Ach komm… ich wollte nur verhindern, dass du Frostbeule frierst und mir die eiskalten Haxen zwischen die Beine schiebst.“
Während der Tisch weiter in Heiterkeit ausbrach, sogar bei Yamato, war bei Iruka eher Kopfkino angesprungen und er war ganz rosig angelaufen.
Das wiederum fiel dem Hatake auf, der sein Kinn in die Hand gestützt hatte, mit dem Ellbogen auf dem Tisch und Iruka mit leicht schief gelegtem Kopf beobachtete. //Irgendwie schon wirklich niedlich… man kann sich nur nicht entscheiden ob man ihn beschützen oder beschmutzen möchte…//
Genmais Blick fiel ihm auf, lag auch auf Iruka. Er wirkte leicht entrückt. Der Mund war ein paar Zentimeter geöffnet, die Augenlider gesenkt. Selbst das Senbon schien innezuhalten, während es auf Iruka zeigte. Man… wie kann man im stillsitzendem Zustand nur so heiß aussehen? Das nervte schon fast. Irgendwie musste Kakashi schon zugeben, dass Genma und Iruka sich irgendwie ergänzten. Sie waren beide das, was der andere nicht war. Genma war präzise, kalt und tödlich. Iruka diskutierte auch dann noch mit einem Gegner über Aufgeben, wenn er ein Kunai an die Kehle gehalten bekam. Hingegen war der Lehrer ein Engel wahrer Geduld. Die ging Genma völlig ab, vor allem im Kampf. Lauern konnte er. Er war auch ein sehr guter Stratege. Aber wirkliche Geduld war ihm unbekannt. Außer vielleicht bei seinem Verlangen nach Iruka. Nein. Kakashi schüttelte den Kopf. Auch da war er nicht geduldig. Er schnappte sich Ausweichmöglichkeiten und verletzte damit sich absichtlich immer mehr. //Und mich!//
Die seltsame Dreierkiste blieb auch den Freunden nicht komplett verborgen, nur ließ sich niemand was anmerken. Selbst Iruka schien zu spüren, dass etwas los war, als er den Blick wieder hob und feststellte, dass er von Genma und Kakashi angesehen wurde. Prompt vertiefte sich seine Röte und er beendete eilig sein Frühstück.
„Also… wollen wir dann um 10:00 los, um den Schrein zu besuchen?“, warf er in die Runde und stand schon mal vom Tisch auf, um sich den intensiven Blicken zu entziehen.
“Sicher.” Genma stand ebenfalls auf. “Allerdings habe ich nur meine Uniform dabei und die ist jetzt in der Reinigung. Ich frage am Empfang mal nach, ob sie mir etwas leihen können.”
Asuma begann zu grinsen. „Die haben hier einen Kimonoverleih… vielleicht findest du da ja was Hübsches.“ Dass er damit was losgetreten hatte, merkte Asuma leider zu spät. Irukas Augen begannen zu glänzen.
„Oho… jetzt hast du ihm einen Floh ins Ohr gesetzt“, bemerkte Raidou. „Und wir werden die Leidtragenden sein.“
Genma schien es auch zu bemerken und plötzlich, ohne dass er etwas dagegen tun konnte, lief der sonst so abgebrühte Jônin feuerrot an. “I…Ich denke, ich schaff das schon!”, versuchte er Iruka zu stoppen, doch irritierenderweise ließ der sich nicht stoppen. Was zur Hölle? Sonst war der Lehrer doch so harmlos und zurückhaltend!
„Ach komm! Lass uns was zusammen aussuchen gehen. Ich nehm auch einen, dann bist du nicht der Einzige… ihr könntet ja auch“, wandte er sich an die anderen. Kotetsu und Izumo waren sofort Feuer und Flamme und waren sogar die ersten beim Verleih, um sich die besten Stücke zu sichern.
Asuma war auch einer der ersten. Der Erste, der Reißaus nahm! Er entschuldigte sich überschwänglich und hastig, dass er noch etwas aus seinem Zimmer holen musste und verschwand. Witzigerweise, aber nicht überraschend, folgte ihm Raidou hastig auf dem Fuße. Yamato sah das Problem nicht und schloss sich Kakashi an, der sich tatsächlich zwischen Iruka und Genma drückte, um nach dem Lehrer den Laden zu betreten.
Da hielten sich Kotetsu und Izumo schon zwei identische blaue Kimonos vor, nur mit umgekehrtem Farbverlauf.
Iruka besah sich die beiden und befand sie für etwas zu unspektakulär. Er zog einen feuerroten Kimono mit goldenen Kranichen aus dem Regal und hielt ihn vor Genma. Bevor der reagieren konnte, klatschten Kakashi und Yamato gemeinerweise zustimmend.
Genma warf ihnen Blicke zu, bei denen beide heilfroh sein konnten, dass er das Sharingan nicht hatte. Amaterasu wäre ansonsten ihr Verderben gewesen.
“Der ist… bunt”, brachte er mühsam heraus. Doch seine Abneigung gegen auffällige Kleidung erstarb in dem Moment, da er das freudige Lächeln in Irukas Gesicht sah. Er schluckte, was er eigentlich noch hatte sagen wollen und griff nach dem Stoff, um in einer Kabine zu verschwinden.
Die Aufmerksamkeit Irukas wanderte daraufhin sofort zu seinen nächsten Kameraden. „Nicht doch Yamato… Dunkelblau ist so… trist.“ Getroffen hielt Yamato inne, besagten Kimono von der Stange zu nehmen. Neugierig beobachtete er, wie Iruka zielgenau auf eine Stange zusteuerte mit diversen Grüntönen.
Kakashi versuchte, die Abgelenktheit auszunutzen, sich einen schwarzen Kimono auszusuchen. Er schaffte es nicht einmal in die Kabine, ehe ihn ein bedrohliches Räuspern in seiner Bewegung einfrieren ließ.
Genma schaute hinter seinem Vorhang hervor und starrte ihn böse an. “Keine Chance, Hatake!”, flüsterte er. “Ich glaube, das Schwarz ist etwas zu trist. Meinst du nicht auch Iruka?”, fragte er dann so laut, dass sich nicht nur Iruka, sondern auch ein paar ältere Damen nach ihnen umdrehten.
Tatsächlich rief er Iruka sofort bei Fuß, der die Hände in die Hüfte stemmte. „Wir gehen doch nicht auf eine Beerdigung.“ Kurzerhand wurde Kakashi der Kimono abgenommen und zurückgebracht. Aus dem Augenwinkel sah er deutlich Genmas hämisches Grinsen. „Ja, aber es soll doch zu mir passen“, versuchte der Silberhaarige zu diskutieren und folgte Iruka bereits. „Und ich bin nicht so der farbenfrohe Typ, der… was ist das?!“
Triumphierend hielt Iruka einen himmelblauen Kimono hoch über dessen Saum und Ärmel sich bunt gestickte Hundewelpen tummelten.
Von weitem konnte Kakashi das raue Kichern Genmas hören.
“Ich glaube, das ist nicht mein Stil”, versuchte er Iruka abzuwehren. Anders als Genma, würde er dem Umino nicht einfach nachgeben, weil er ihn unbedingt zufrieden stellen wollte.
„Aber da sind deine Nin-ken drauf“, meine Iruka erklärend. „Siehst du… sogar Pakkun.“ Er deutete auf die bunten Hunde, wo tatsächlich zwischen den typischen Shibas in hell- und dunkelbraun und grau auch ein paar Möpse abgebildet waren.
“Ja, Kakashi, deine Nin-ken”, befeuerte Genma, der nun neben ihnen aufgetaucht war. “Der große Alpha ist sich doch wohl nicht zu fein, sein Rudel offen zu zeigen!” Genma besah sich den himmelblauen Stoff und hielt ihn an Kakashis Gesicht. “Hach, wie das deine Augen betont”, jammerte er in bester Manier einer Heiratsvermittlerin, die ein Brautkleid empfahl. Kotetsu wieherte hinter ihnen vor Lachen.
Da war Yamato richtiggehend glücklich mit seinem smaragdgrünen Kimono mit den herbstlich bunten Blättern.
Iruka aber schien die Herausforderung anzunehmen. „Aber die Farbe ist gesetzt. Genma hat recht… die Farbe steht dir. Ihr könnt ja solange mal gucken ob ihr was für mich findet.“ Damit tauchte er wieder zwischen den Kleiderstangen ab.
Kakashi seufzte und sah Genma dann lange an. Zu lange. Das anfänglich neckische Grinsen verließ die Lippen des Shiranui und er begann, die Stirn zu runzeln. “Was ist los? Das war doch nur ein Spaß, Kakashi.” Genmas Stimme wirkte… unsicher? Er schien sich wirklich darüber zu sorgen, den Ulk zu weit getrieben zu haben.
Kakashi winkte nonchalant ab. „Immerhin seid ihr euch einig, was mir farblich steht.“ Erst jetzt besah er sich Genma in seinem Kimono. „Iruka hat scheinbar eh ein gutes Auge… das Rot steht dir.“
Genma wurde wieder etwas rosig um die Ohren und hob kurz den Stoff am Kragen an. “Es ist ungewohnt.”
„Hast du zu Hanabi nicht auch einen getragen?“
“Der war einfarbig blau mit silbernen Applikationen. Das hier ist jawohl was ganz anderes! Der Stoff fühlt sich an, als wäre er aus dem Kleiderschrank des Daimo geklaut!”, antwortete Genma. “Oder seiner Frau”, fügte er stirnrunzelnd hinzu.
Das ließ Kakashi glucksen. „Zahl es ihm heim. Ich habe da hinten welche mit Teddybären auf dem Rücken gesehen.“
“Mein Kimono hat Kraniche in Gold auf rotem Untergrund. Deiner Hundewelpen. Wer sollte sich jetzt rächen?” Sie grinsten sich an. Irgendwie waren sie plötzlich wieder auf einer Welle gelandet. Das war merkwürdig, befand Genma. Aber andererseits… alles mit Kakashi war irgendwie merkwürdig. So war der Kopierninja nun mal.
Aber auch der sagenumwobene Jônin bekam den nächsten Kimono vorgeschlagen. Tatsächlich im selben Blau wie zuvor, diesmal jedoch mit silbernen Wölfen aufgestickt.
„Gegen den kannst du ja nun mal gar nichts einwenden, Senpai“, befand sogar Yamato, der sich inzwischen auch umgezogen hatte. „Willst du dich noch lange halb hinter dem Kleiderständer verstecken?“, wollte er anschließend von Genma wissen.
Genma verdrehte die Augen und trat etwas mehr hervor. “Ich sehe aus wie eine Braut”, meckerte er sofort wieder los. Das bestätigende Gekicher von Izumo machte die Sache nicht besser.
Kakashi unterdessen nahm Iruka den blauen Kimono ab und zog den Lehrer unbemerkt zu den Umkleiden mit. “Du wirst mir helfen müssen, das Ding anzuziehen. Ich fürchte, das schaffe ich nicht alleine”, meinte er und schob Iruka in eine Umkleide.
Hilfsbereit hatte Iruka nichts dagegen, rief über die Schulter aber den anderen zu, ihm was rauszusuchen. „Egal was… irgendwas… nur nicht rosa…“, fügte er dann doch an, ehe der Vorhang sich hinter ihm schloss. Dann wandte er sich an Kakashi und nahm den Kimono auf, um dem Größeren reinzuhelfen. Der hatte seine Eltern ja früher als er verloren und wohl nie gezeigt bekommen, wie man einen Kimono selber anlegte.
„Keine Sorge, so schwer ist das nicht. Du musst nur auf die Richtung achten, wie du wickelst, sonst wird’s merkwürdig.“
“Mh.” Kakashi ließ seinen Yukata fallen und schlüpfte in die Ärmel. “Verstehe.”
Iruka richtete die Schultern von hinten und drehte Kakashi dann ganz einfach zu sich um, damit er die richtige Seite über die andere schlagen konnte. Als Lehrer hatte er schon so vielen Kindern mit ihren Kimonos geholfen, inklusive Naruto, dass der einzige Unterschied für ihn hier die Größe seines Gegenübers war.
Er bemerkte nur am Rand, wie der Kopierninja auf ihn herab sah. Kakashi betrachtete den Lehrer genau, wie er es im Bad getan hatte. Iruka war unbestreitbar attraktiv, doch er wusste, dass es nicht allein an seinem Aussehen lag, das Genma ihn wollte. Es lag an seinem Wesen und wie es nach außen trat. Die langen Wimpern, die großen, sanften Augen. Iruka war der Inbegriff von Unschuld. Aber er konnte auch feurig werden, wenn er verteidigte. Das wusste Kakashi, seit sie sich tatsächlich mal in die Haare bekommen hatten.
“Sag mal… kann ich dich was persönliches fragen, Iruka?”, setzte Kakashi an.
„Hmm? Sicher.“ Er sah hoch und griff nach dem Kragen, um diesen glatt zu streichen. Seine Fingerspitzen fuhren dabei auch sanft und warm etwas über Kakashis glatte Haut.
“Warum bist du in keiner Beziehung?”
Er konnte das Holz der sprichwörtlichen Tür, mit der er gerade ins Haus fiel, geradezu hören, doch es war ihm egal. Vor allem nach letzter Nacht. Die Erinnerung tat immer noch verdammt weh!
Die groß werdenden Augen spiegelten die Überraschung wider, welche die Frage in Iruka hervorrief. „Ähm, ich…“ Darüber hatte sich Iruka eigentlich noch nie wirklich Gedanken gemacht. Er versank in Grübelei, während er Kakashi den Obi umband und dafür ziemlich dicht an ihn heran rückte. „Ich bin quasi immer am arbeiten… sowas will niemand als Partner…“, überlegte er laut.
“Ist das nicht jeder Shinobi? Und du geht nicht einmal zu Missionen. Du bist immer in Konoha, hast einen festen Job und Arbeitszeiten. Abends gehst du immer nach Hause. Wieso also? Hast du jemand Besonderen in deinem Herzen, für den du dich aufsparst?”
Irukas Finger verharrten vorne auf dem dunkelblauen Wildseideobi. „Nein, ich gehe auf keine Missionen… aber ich muss jetzt schon immer voller Sorge auf die Rückkehr meiner Freunde warten und wenn das dann noch mein Partner wäre…“ Der Braunhaarige erschauderte sichtbar. „Gerade wieder habe ich kaum geschlafen, weil Genma alleine unterwegs war und letztens habe ich dich nach der Mission als erstes im Krankenhaus wiedergesehen.“
Kakashi runzelte etwas die Stirn. “Es gibt mehr als nur Shinobi in Konoha, aber ich vermute, deine Sorge um Genma in den letzten Tagen spricht Bände. Ich verstehe. Aber er weiß es nicht.” Es war keine Frage, nur eine Feststellung, wie Iruka bemerkte. Irritation stieg in ihm auf. “Warum nicht?”, setzte Kakashi nach und ergriff Irukas Hände. Leicht drückte er den Chûnin von sich, hielt ihn aber weiter fest.
„W-was? Was weiß er nicht?“ Iruka starrte auf ihre Hände und lief rosig an, es fehlte nicht viel und ihm wäre Dampf aus den Ohren gekommen. //Ha! Was ist denn das?!// Sein Herz schlug ihm hoch bis zum Hals und er schluckte mühsam.
“Er weiß nichts über deine Gefühle.” Kakashi ließ ihn plötzlich los und drehte sich abrupt von Iruka fort. “Sag es ihm und erlöse ihn von seinem Leiden. Uns alle.” Er konnte den Schmerz kaum aus seiner Stimme halten.
„Kakashi?!“ Irukas Herz zog sich zusammen und er griff nach der Schulter des Mannes, drehte ihn zurück zu sich. Der Anblick tat weh, schnürte seinen Brustkorb zusammen. Er konnte nicht anders und umarmte seinen Freund.
Der Kopierninja wollte gerade reagieren. Er wollte Iruka von sich schieben, ihm sagen, dass er nicht ihn umarmen sollte, sondern den Mann, den er eigentlich wollte. Es war nur eine Zurschaustellung der freundlichen Seele dieses Shinobis, dass er ihn trösten wollte. Doch trotz aller kampferprobter Schnelligkeit, die Kakashi sonst an den Tag legte, war er in diesem Moment schlicht und ergreifend zu langsam. Gerade hatte er seine Hand auf Irukas Brust und Schulter gelegt, da wurde der Vorhang der Kabine ruckartig zur Seite geschoben.
Kakashis Kopf zuckte herum bei der plötzlich auflodernden Chakrasignatur. Genma! Der sonst so gleichmütig schauende Jônin stand da, wie vom Donner gerührt. Binnen Sekunden blitzten alle Arten von Emotionen über sein Gesicht. Von Überraschung zu Schock zu …. etwas sehr, sehr Hässliches, dass eine Mischung aus bodenloser Enttäuschung, Ekel und tiefer Trauer sein musste. Eine Grimasse verzog das stoische Gesicht und das Senbon fiel klackernd auf den Holzboden und blieb mit der Spitze aufgeregt stecken.
“Die anderen wollen los”, presste der Shiranui hervor, ehe er sich mit wehendem Kimono umdrehte und den Vorhang losließ. Beim Fallen des Stoffs sah Kakashi gerade noch, wie Genma sich das rot-goldene, wunderschöne Gewand über den Kopf zerrte und es unter lautem Protest der Verkäuferin auf eine Ablage mit Obis feuerte, ehe er aus dem Laden stürmte.
“Scheiße!”
Geschockt sah Iruka seinem Freund hinterher und verstand die Welt nicht mehr. „Was zum… Genma!“ Er tat einen Schritt hinter dem Shiranui her, stockte dann aber und wandte sich noch mal an Kakashi. „I-ch muss mit ihm reden… ich glaub wir alle…“ Seine schimmernden Augen ließen Kakashi erahnen, dass er Iruka alles andere als egal war.
“Geh”, sagte der nur und wand sich wieder ab, um den Obi fertig zu schnüren.
Iruka hetzte los. Zum Glück konnten die anderen ihm den Weg weisen und selbst draußen vor dem Gebäude konnten ihm Asuma, wie immer am Rauchen, und Raidou angeben, wohin Genma gelaufen war.
„Es musste ja soweit kommen“, seufzte Raidou. „Hoffentlich endet es nicht in einem absoluten Drama.“
“Du weißt, worum es geht?”, fragte Asuma. Sein Ton war unleserlich. Es war nicht zu sagen, ob er Raidou fragte, was das Problem war oder ob er überrascht war, zu sehen, dass Raidou es wusste.
„Die Daily Soap ist offensichtlich…“

Derweil hetzte Iruka den Weg entlang. Ließ er Genma zu weit weg, würde er ihn nicht mehr finden, dafür war er zu unerfahren im Auffinden von Menschen und Genma viel zu gut im Verbergen.
Er musste versuchen, Genmas Chakra irgendwie ausfindig zu machen. Trotzdem versuchte er auch einfach nach ihm zu rufen.
Genma hörte ihn, ignorierte ihn allerdings, als er sich geschwind von Ast zu Ast bewegte. Das Rauschen der Blätter beruhigte seine aufgebrachten Nerven. Was hatte er sich nur gedacht? Das … ach was sollte es …. Kakashi passte viel besser zu Iruka als er. Ja, Kakashi war auch kaputt, aber bei weitem nicht so ein Feigling wie er selbst. Selbst hier, in aller Öffentlichkeit, hatte Kakashi … aber Moment … Genma stoppte so plötzlich, dass er fast auf dem alten Ast einer Eiche ausgerutscht und gefallen wäre. Bis heute Morgen war er noch der Überzeugung, dass Kakashi in ihn verliebt wäre. Oder zumindest, sich hingezogen fühlte. Er hatte sogar ein schlechtes Gewissen deswegen gehabt, den Hatake zu benutzen, um sich selbst zu trösten. Und nun? War Iruka auf Kakashi zugegangen und hatte sich ihm genähert. Es konnte nur so sein. Und Kakashi? Was war mit ihm? Wahrscheinlich war er überrascht gewesen. Aber sicher nicht abgeneigt. Iruka wäre ein perfekter Partner, ein perfekter Mann.
“Scheiße!” Genma hockte sich hin, als etwas in seiner Brust begann zu schmerzen. Seine Hände krallten sich teils in die Baumrinde des dicken Astes, teils in den geklauten Yukata des Onsen.
„Genma! GENMA! Moooo… versteck dich nicht! Ich kann dich spüren!“ Iruka war ziemlich außer Atem. Verdammt, er würde hiernach wieder häufiger trainieren müssen um wieder in Form zu kommen. Im Ernstfall wäre er ein total unbrauchbarer Shinobi.
Immer noch keine Reaktion von Genma. Irgendwie begann Iruka an seiner Fähigkeit, Chakra zu spüren, zu zweifeln. Vielleicht sollte er auch mal die Ebene wechseln und von oben herab suchen. Kurzerhand sprang er auf den nächsten Baum und setzte die Suche von dort aus fort.
„Genma! Komm schon… bitte! Wir müssen reden!“
Iruka schnaufte und schwang sich von Ast zu Ast. Irgendwie musste er Genma doch rauslocken können und wenn er… über seine Gedanken hinweg brach der Ast, auf dem er gerade gelandet war, unter seinem Gewicht weg und er stürzte mit einem erschrockenen Schrei zu Boden.
Das laute Krachen des Holz, das auf dem Boden zersplitterte, schreckte einige Vögel in den Baumkronen auf.
“Oh man…” Die tiefe, raue Stimme, die eine Mischung aus Genervtheit und Resignation beinhaltete, veranlasste Iruka zum Luftholen. Er hatte einen schmerzhaften Aufprall erwartet, gebrochene Knochen und eine Gehirnerschütterung, immerhin war der Ast gut sieben Meter in die Tiefe gefallen. Doch stattdessen schmerzte nur sein Arm und die Schulter. Irritiert blinzelnd öffnete er die Augen. Er baumelte zirka fünf Meter über den zertrümmerten Holzüberresten. Ein eisenharter Griff schlang sich um sein Handgelenk und sicherte ihn. Als er aufsah, erkannte er den gesuchten Goei Shotai, der sich mit dem linken Arm an einem dicken Ast sicherte und ihn mit dem rechten hielt. Der Yukata war aufgebauscht und hatte sich weit geöffnet über Genmais Schenkel gelegt, aber das schien dem Shinobi egal, der nun alle Kraft sammelte und Iruka nach oben auf den Ast zog, auf dem er selbst sich hielt.
“Alles okay?”, fragte Genma automatisch, als er vor Iruka hockte, den er gegen den Stamm des Baums lehnte.
Schweiss rann an Irukas Schläfe herab und er sah seinen Retter aus riesigen Kulleraugen an. „Du… du hast mich… mich… gerettet…?“ Damit hatte der Lehrer nicht gerechnet. Gehofft, dass er ihm helfen würde, wenn er abgestürzt war, aber nicht, dass er so schnell war, dass er ihn vor dem Sturz bewahren konnte.
Genma zuckte bei dieser offensichtlichen Neuigkeit nur mit den Schultern und stand auf, um zu gehen.
„Warte! Ich… bittee…“ Iruka hatte die Hand nach Genma ausgestreckt, als ein scharfer Schmerz durch seine Schulter, den ganzen Arm hinabfuhr. Augenblicklich presste er ihn sich dicht an den Körper, die Augen fest zusammengekniffen.
Genma wirbelte bei dem schmerzerfüllten Zischen herum. Kurz schien er zu hadern, doch dann hockte er sich wieder vor Iruka und legte den Kopf schräg. Vorsichtig löste er Irukas Hand und schob den Yukataärmel hinauf bis zur Schulter. Fast fachmännisch tastete er die Schulter ab.
“Mist, die Bänder sind sicher überdehnt und ich habe dir die Schulter ausgekugelt.” Genma schnalzte mit der Zunge. “Ich muss sie wieder einrenken, sonst kann das böse Folgen haben, okay?”
„Du meinst wohl eher meine eigene Unfähigkeit ist daran Schuld… schöner Shinobi bin ich. Gut, dass ich nur noch hinter dem Lehrerpult stehe und nicht mehr auf Missionen gehe. Ich wäre eine Zumutung für jedes Team…“ Iruka griff mit der anderen Hand nach Genmas, um ihn vor einer allfälligen weiteren Flucht zu hindern, wenn er gleich weitersprach. „Unfähig in so vielen Belangen… selbst meinen liebsten Menschen tue ich scheinbar unabsichtlich weh. Erst bringe ich fast den stolzen Hatake Kakashi zum Heulen und dann dich zum flüchten, dabei will ich doch nur das Beste für euch…“
Genma ließ den Kopf so weit sinken, dass seine Haare nach vorn fielen. So war es unmöglich seinen Gesichtsausdruck zu lesen. “Beiss die Zähne zusammen, das tut jetzt weh!” Und mit einem Ruck hebelte er das Gelenk zurück an seinen Platz.
Der schmerzerfüllte Schrei Irukas hallte durch den Wald, denn die Warnung war zu kurzfristig gekommen und er hatte gar nicht mehr reagieren, geschweige denn auf etwas beißen können. Ihm wurde augenblicklich speiübel und für Sekunden schwarz vor den Augen.
Allerdings hatte Genma das vermutlich mit Absicht gemacht, kam ihm in den Sinn, als sich der Nebel legte. So hatte er auch keine Zeit gehabt, sich zu verspannen.
“Entschuldige”, murmelte der Jônin. Er presste Irukas verletzten Arm an dessen Brust. “Halt kurz still, nicht bewegen!” Genma zog sich zurück und zerriss plötzlich mit geübten Handgriffen den Saum des Yukatas. So vorsichtig wie er konnte, band er Iruka den Stoff um und fixierte damit die verletzte Schulter. “Meine Heilfähigkeiten sind lausig, aber Raidou wird dir helfen können. Komm.” Ohne auf eine Antwort zu warten, hievte er sich Iruka auf die Arme und sprang auf den Waldboden.
„Genma…“ Iruka überlegte, wie groß die Gefahr war, dass ihn der Ältere fallen ließ, wenn er nun das Gespräch mit ihm suchte. Aber das Risiko musste er eingehen, wollte er nicht mehr diesen traurigen Ausdruck in Genmas Augen sehen. „Kakashi hat etwas in der Umkleide zu mir gesagt und ich denke wir sollten reden. Um unser aller Glück… Er meinte, du magst mich nicht nur als Freund und wenn ich doch auch so empfinde, sollte ich dir das sagen… nur dass mir bis heute nicht bewusst war, dass es wohl über normale Freundschaft hinaus geht, was ich fühle. Dass es nicht normal ist, wenn ich nicht mehr schlafen kann, wenn du auf Mission bist…“ Erschöpft lehnte er seinen Kopf gegen Genmas Schulter.
Iruka sollte Recht behalten, dass Genma ihn fallen ließ. Allerding lag es scheinbar nicht daran, dass er das Gespräch abbrechen oder Iruka weh tun wollte, sondern dass er einfach so von den Worten überrascht wurde, dass er über seine eigenen Füße stolperte. Nur mit eiserner Kraft und viel Glück konnte der Shiranui sie abfangen, ehe sie beide schmerzhaft auf dem Boden aufprallten. Er drehte sich in letzter Sekunde so, dass Iruka mit dem Hintern auf ihm landete, während sein Rücken auf dem Weg aufschlug. Eine Wurzel grub sich gemein in seinen Nacken.
“Aua! sh*t”, fluchte Genma.
Iruka hatte aufgekeucht und stemmte sich schnellstmöglich neben Genma auf die Knie. „Oi Genma… Genma?!“ Er griff mit der freien Hand nach hinten unter Genmas Nacken, um zu prüfen, ob er blutete. „Genma?“ Inzwischen war die Stimme fiepsiger geworden. „Kannst du dich bewegen? Spürst du deine Beine? Gen-chan?“
Ein atemloses … Würgen? Kam aus Genmas Mund, als er sich aufrappelte. “Alles okay. Hör auf auszuflippen. Ich bin schlimmeres gewohnt”, brummte er. Tatsächlich tat sein Nacken nicht halb so sehr weh, wie sein Stolz. Gen-chan, also wirklich…
Genma seufzte und besah sich den halb zerrissenen Yukata. Dafür würde er bluten müssen, denn jetzt war das Ding nicht nur kaputt, sondern auch schmutzig, da er in einer Schlammpfütze gelandet war. “Na toll,” Er schüttelte die Arme aus und stand auf. “Bei dir alles okay?”
Iruka presste nur die Lippen aufeinander und nickte, man sah jedoch deutlich seinen Blick über Genmas Körper wandern, um allfällige Blessuren zu entdecken. Dass der Ältere inzwischen halbnackt vor ihm hockte, half dabei, dass nichts unentdeckt blieb. „Du bist aber voller blauer Flecken… die sehen teilweise fies aus…“, murmelte er nachdenklich und legte die Fingerspitzen der unverletzten linken Hand auf einen deutlich lilablauen Fleck auf der Brust. „Was hat dich denn da getroffen, dass das trotz Weste so verfärbt ist?“
“Äh…” Genma japste leicht und räusperte sich dann. “Etwas echt fieses?”
„Hmm… ziemlich…“ Iruka sah wieder hoch in die haselnussbraunen Augen des anderen. „Wir lenken gerade vom Thema ab…“, grinste er schief.
“Ach echt?” Genma wusste es besser, würde sich aber eher die Zunge mit seinem eigenen Senbon zerstechen, als es auszusprechen.
„Ich… hab nie darüber nachgedacht wo die Grenze ist… Liebe hat schließlich viele Gesichter… ab wann ist es nicht mehr nur Freundschaft?“
“Oder Verlangen”, murmelte Genma in seinen nicht vorhandenen Bart. Er holte tief Luft und stellte sich etwas gerader hin. “Was hat Kakashi gesagt?”
„Das meine Sorgen um dich Bände sprechen würden… und ich dir das sagen sollte. Er war… so habe ich ihn noch nie erlebt, deswegen habe ich ihn umarmt….“
“Du sorgst dich um jeden… Moment..” Genmas Kopf ruckte zu Iruka herum. “Du hast ihn aus Dankbarkeit umarmt? Es sah so… vertraut aus …”
„Zum Trösten! Irgendwas hat ihm unglaublich weh getan… ich glaube… er mag dich.“ Iruka schüttelte den Kopf über sich selbst. Er war doch wohl erwachsen genug, um nicht um den heißen Brei herumzureden. „Oder liebt dich vielleicht sogar…“
Genma schloss die Augen. Sein Gesichtsausdruck drückte eindeutig Schmerz aus. “Ja, das tut er. Und ich Arschloch habe das ausgenutzt…”
Erstaunt über die rüde Ausdrucksweise entfuhr Iruka ein tadelndes: „Oi!“
Er legte seine Hand auf die geballte Faust des anderen. „Was war denn?“
“Nichts. Vergiss es.” Genma biss die Zähne zusammen, bis sein Kiefer knirschte. “Gehen wir. Deine Schulter muss versorgt werden.”
„Die kann fünf Minuten warten… du nicht. Du hast genug gewartet, wie mir scheint. Sag… als Mia diesen Mist verzapft hatte und du down warst… ab wann war ich Schuld, dass du so unvorsichtig wurdest bei Missionen?“
Genma schüttelte den Kopf. Er würde NICHT mit Iruka darüber sprechen. Statt zu antworten lief er einfach den Weg weiter in Richtung Onsen. Wenn Iruka reden wollte, würde er ihm folgen müssen. So oder so, irgendwann kämen sie beim Gasthaus an und dort würde er Raidou um Hilfe bitten. Und dann … wäre er schneller weg und bei der nächsten Mission, als Kakashis Chidori einschlagen konnte.
Tatsächlich folgte ihm Iruka, doch tat dann etwas, womit Genma wohl nicht gerechnet hätte: er griff nach seiner Hand und verschränkte ihre Finger, noch ehe der andere einen Rückzieher machen konnte. Und das mit Kakashi würden sie auch noch klären.
Genmas leises Stöhnen war schmerzerfüllt und genervt zur gleichen Zeit. “Hör auf!” Er entzog Iruka seine Hand. “Mach das nicht. Bitte!”
Daraufhin hatte Genma das Gefühl, er hätte gerade einen Welpen getreten, während er gleichzeitig einem Baby den Schnuller und einem Blinden den Blindenstock geklaut hätte, als ihn Irukas Blick traf. Er seufzte. “Was denkst du, was das hier wird? Was hast du dir vorgestellt, mh?”, fragte er Iruka und brachte Abstand zwischen sie.
„I-ich dachte… wenn das, was ich fühle, nicht mehr nur Freundschaft ist und du doch auch so fühlst… willst du dir alles verwehren, weil du jemandem Unrecht getan hast?“ Plötzlich durchfuhr Iruka eine Erkenntnis. „Du fühlst dich schuldig, weil er dir NICHT egal ist…“
Genma zuckte sichtlich zusammen. Er verschränkte die Arme. “Du sorgst und kümmerst dich um jeden, Iruka. Das ist kein Beweis, um in deine Gefühle irgendetwas hinein zu interpretieren. Es ist sogar ziemlich dumm, das zu tun. Wir sind keine zwölf Jahre mehr als. Vergiss einfach, was Kakashi gesagt hat und gut ist. Ich werde dasselbe tun und alle sind … können ruhig leben.”
„Du sagst es… wir sind keine 12 mehr… also überspringen wir die Papierzettelchen mit ‚Willst du mit mir gehen? Ja? Nein? Vielleicht?‘ doch einfach.“ Er ging so festen Schrittes auf den Jônin zu, dass der tatsächlich rückwärts wich, blöderweise stand dort ein Baum und verhinderte eine weitere Flucht. Iruka legte seine rechte Hand hauchzart auf Genmas Bauch und fuhr nach oben, löste so automatisch die bockig verschränkten Arme, ehe die Hand über die Brust weiter hoch zum Hals und nach hinten zu dem noch immer empfindlichen Nacken fuhr. Dabei blickten dunkle schokoladenbraune Augen, die fast schwarz schienen, in die helleren, karamellfarbenen von Genma, deren Reflektionen vor Aufregung zitterten.
Genmas Atem stockte und er zitterte leicht. Iruka war ihm so nah … Hatte er sich den Kopf doch derber gestoßen als gedacht? Träumte er? Nein! Niemals war das ein Traum. Dafür war weder sein Schlaf tief noch seine Fantasie stark genug, um sich diese weichen Berührungen auszumalen. Doch was dann? Halluzination? Gen-Jutsu? Was …?
Doch der Griff in seinem Nacken zwickte leicht, als er nach unten gegen Irukas Lippen gezogen wurde.
Heiß … kalt … out of service!!! Genma hatte zum ersten Mal ernsthaft das Gefühl, ohnmächtig zu werden. Sein Hirn klinkte sich einfach aus und er konnte keinen Muskel mehr rühren. Er war einfach nur … geschockt!
Und dann waren da nur noch diese beiden weichen Kusskissen, die sich auf seine Lippen legten mit einer so unglaublich sinnlichen Sanftheit, das pure Gegenteil der Küsse von letzter Nacht, die wild und alles verzehrend gewesen waren.
“Iru … ka”, keuchte Genma. Er musste die Hände zu Fäusten ballen, um den Chûnin nicht zu packen.
Ganz so unschuldig blieb Iruka dann doch nicht, als Genma durch das Keuchen den Mund öffnete. Flink schob sich die Zungenspitze zwischen die Lippen und nutzte die Chance, zärtlich an der Oberlippe zu saugen.
Das war fast zu viel für den Jônin. Genma spürte, wie seine Knie beinahe nachgaben. Seine Hände schossen hoch, doch kaum hatte er Irukas Schulter berührt, zuckte der vor Schmerz zusammen. Versehentlich biss er Genma dabei auf die Zunge, doch der Shiranui ignorierte den süßen Schmerz und fand endlich seinen Verstand wieder. Er packte Irukas Hals zu beiden Seiten und schob ihn langsam und bestimmt von sich. “Du bist verwundet. Du brauchst eine Untersuchung und etwas gegen die Schmerzen, Iruka. Sei vernünftig. Es kann sonst passieren, dass du für immer Probleme mit dem Arm hast”, sagte er leise.
„Aber…“ Die Vernunft in Person schien für einmal alles nur nicht vernünftig sein zu wollen.
„Aber… wehe, du verschwindest einfach. Ich lasse ganz Konoha nach dir suchen und wenn es mich das letzte Hemd kostet“, drohte er ernsthaft.
Genma musste unwillkürlich schmunzeln. Iruka hatte genug Freunde, es war also tatsächlich nicht ganz unrealistisch, wenn er damit drohte. Nicht zuletzt dieser kleine blonde Teufel würde ihn platt machen, wenn sein Sensei das wollen würde und Genma hätte nicht die geringste Chance. “Also schön. Aber jetzt komm endlich!” Er schob Iruka vollständig von sich und trat wieder auf den Weg.
Auffordern hielt ihm Iruka die Hand entgegen. „Los! Nimm sie! Und wehe du lässt los!“ Das war Irukas Lehrermodus.
“Oh man…” Genma lachte leise. “Und wenn wir stolpern, reißen wir uns gegenseitig um? Sehr clever.”
„Dann guck halt, wo du hinläufst. Wir sind Shinobi. Wir werden wohl noch einen befestigen Weg ohne Stolpern hinter uns bringen können.“
“Ja, Sensei.” Genma grinste schief.
„Mach schon, mach schon“, wedelte Iruka noch immer mit der Hand vor Genmas Nase herum.
Schlussendlich hatte er wohl keine Wahl. Genma reichte Iruka seine Hand und ließ sich mitziehen.
Zwar zierte Irukas Wangen ein rosiger Schimmer, aber irgendwie fühlte sich das hier auch vollkommen richtig an. Eine angenehme Wärme durchströmte seinen Körper und er linste kurz zurück zu Genma, der nun brav folgte. //Und wehe gleich haut Kakashi ab, wenn wir zurück sind… dann raste ich aus!// Innerlich ballte Iruka beide Fäuste, weil er es in echt ja nicht konnte.

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Nun haben wir den Salat... Genma ist in Iruka verknallt, Kakashi hat ein Auge auf Genma geworfen und Iruka? Ja, Iruka scheint beide zu mögen... aber wie soll das nun enden? Wünsche? Schreibt es uns doch in den Kommentaren, wen ihr euch zusammen wünschen würdet.

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Name: Catherine Tremblay

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Address: Suite 461 73643 Sherril Loaf, Dickinsonland, AZ 47941-2379

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Job: International Administration Supervisor

Hobby: Dowsing, Snowboarding, Rowing, Beekeeping, Calligraphy, Shooting, Air sports

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