Die bekanntesten Graffiti-Filme aller Zeiten stehen im Gegensatz zu den bunten Streifen aus Hollywood. Dazu gehören meist explodierende Autos, fliegende Actionhelden und magische Kulissen. Ohne Special und Visual Effects kämen die Hollywood-Streifen wohl nicht aus, da die meist flache Handlung einen sonst nicht binden würde. Das alles gilt nicht für die folgende Filme! In diesen Graffiti-Filmen wird das Graffiti authentisch und ungefiltert gezeigt und gleichzeitig wurde auch noch die Graffiti Geschichte für die Nachwelt dokumentiert. In einigen Graffiti-Filmen wurde sogar auf Schauspieler verzichtet und die Hauptrollen mit namenhafte Writern aus der damaligen Szene besetzt.
Auf dieser Seite findest du nun eine von uns zusammengestellte Übersicht und die passenden Trailer zu den besten Filmen. Wir von Graffiti Wiki haben zu allen Graffiti-Filmen eine kurze Information verfasst. Viel Spaß beim Schauen.
DER ERSTE GRAFFITI-FILM
Der Graffiti-Film Wildstyle gilt als der erste erfolgreiche Film aus der Hip-Hop-Kultur. Er wurde 1983 von der unabhängigen Agentur First Run Features unter der Leitung von Charlie Ahearn veröffentlicht und erschien später als Videofilm von Rhino Home Video. Unter anderem spielten Fab 5 Freddy, „Lee“ George Quinones, die Rock Steady Crew, The Cold Crush Brothers, Rammellzee und Grandmaster Flash in dem Filmwerk mit, der international bedeutsam für die Entwicklung der Hip-Hop-Szene war. Der Soundtrack ist bis heute fester Bestandteil vieler DJs der Szene und wurde häufig gesamplet (z. B. in The Genesis von Nas‘ erstem Album Illmatic). Der Wild-Style-Schriftzug ist ein Werk des berühmten New Yorker Graffiti-Künstlers Zephyr, der auch in einer Nebenrolle als Z·Roc erscheint.
Die Produktion des Films wurde ermöglicht durch eine Anschubfinanzierung des ZDF. Die Idee zum Film hatte der Graffiti-Künstler und spätere TV-Moderator Fab 5 Freddy.
DER POPULÄRSTE GRAFFITI-FILM BZW. BREAKDANCE-FILM
Beat Street ist ein US-amerikanischer Breakdance-Film von 1984. Der von Stan Lathan gedrehte Film schildert das Leben einer jugendlichen Gang, bestehend aus DJs, Breakdancern und Sprayern aus der Bronx in New York City. Der Film ist einer der bekanntesten Breakdance-Filme, mit durchaus sozialkritischem Anliegen, jedoch ohne erhobenen Zeigefinger, und trug dazu bei, Breakdance und Hip-Hop in den westlichen Industrieländern bekannt zu machen. In der DDR erfreute sich der Film ungeahnter Popularität und führte zur Gründung zahlloser Vereinigungen, die sich ausschließlich mit Breakdance, Hip-Hop und der Street Art beschäftigten.
Der Graffiti-Film schildert das Leben der afroamerikanischen Jugendlichen Kenny (Guy Davis), seinem Bruder Lee (Robert Taylor) und Chollie (Leon W. Grant) und ihres puertorikanischen Freundes, dem Sprayer Ramon (Jon Chardiet). Im Finale des Films treten DJs, Sprayer und Breakdancer gemeinsam bei einer Trauerfeier auf und geben einen breiten Überblick über ihr Können und ihre Fertigkeiten. Der Film gibt so einen Einblick in die frühe Hip-Hop-Szene und und ersten Graffiti-Styles, dem es gelingt, sowohl Musik und Tanz als auch speziellen Stil, Attitüde und Lebenseinstellung der damaligen Szene für ein breiteres Publikum verständlich zu machen. Co-finanziert und produziert wurde der Film von Harry Belafonte. Unter anderem spielt in diesem Film die Rock Steady Crew und die New York City Breakers mit, die sich selbst darstellen.
Ebenfalls haben in dem Film die meisten Größen der damaligen Hip-Hop-Szene Auftritte, wie beispielsweise Grandmaster Melle Mel and The Furious Five, Afrika Bambaataa and the Soul Sonic Force and Shango, Kool DJ Herc, Tina B., Brenda K. Starr und The Treacherous Three. Saundra Santiago feierte einen ihrer größten Erfolge in der US-Serie Miami Vice.
DER GRAFFITI-FILM AUS DEUTSCHLAND
Das Drehbuch wurde von Florian Gaag geschrieben, der gleichzeitig auch Regie führte und den Soundtrack produzierte. Gaag war früher selbst als Writer aktiv und absolvierte an der Tisch School of the Arts in New York ein vierjähriges Filmstudium, nachdem er sein Abitur erfolgreich abgeschlossen hatte. Nachdem er wieder nach Deutschland zurückkehrte, begann für ihn die Arbeit mit Wholetrain. Die Umsetzung seines Filmes gestaltete sich an allen Fronten sehr schwierig. Die erste Hürde, eine Produktion zu finden, wurde durch die Unterstützung von Christian Cloos vom ZDF – Das kleine Fernsehspiel erleichtert.
Die Goldkind Filmproduktion sah das Potenzial und übernahm die Produktionstätigkeit. Die nächste Hürde war es, eine Bahngesellschaft zu finden, die dazu bereit war, ihre Züge bemalen zu lassen, da die Deutsche Bahn sich strikt weigerte, ihn bei diesem Projekt zu unterstützen. Es hieß, sie habe Angst vor Nachahmungstätern. Zudem wollten sie das Projekt europaweit stoppen und andere Verkehrsbetriebe warnen. Letztendlich sagte dann die Stadt Warschau zu und gab ihm eine Drehgenehmigung. Bei den gezeigten und bemalten Zügen handelt es sich um die Baureihe EN57 der Koleje Mazowieckie, einer Tochtergesellschaft der Polnischen Staatsbahnen.
Nun hatte Gaag den Wunsch, dass aktive Writer in Wholetrain mitspielen, um das Ganze authentisch erscheinen zu lassen. Doch so ganz klappte es nicht, denn ein gewisses Maß an Schauspielerei sollten die Darsteller verkörpern können. Also ging es mit Street-Castings weiter. 3000 Leute wurden in etwa gecastet. Nachdem Gaag seine Auswahl getroffen hatte ging ein sogenanntes Training los. Die Darsteller hatten Leinwände zur Verfügung und mussten taggen lernen. Die großen Bilder haben sie in diesem Film allerdings nicht gemalt. Die erfahrenen Writer hatten freie Hand und entwarfen zu diesem Film einige Skizzen, welche sie dann auch in voller Größe mit Sprühdosen umsetzten.
Die Writer, die für die Pieces im Film verantwortlich sind, sind Cemnoz, Neon, Won, Ciel, Mons und Pure.
GRAFFITI UND BREAKDANCE FILM
Style Wars ist ein früher Dokumentarfilm über die Hip-Hop-Kultur. Tony Silver und Henry Chalfant drehten den Film in den frühen 1980ern in New York City. Der Film fokussiert vor allem die Graffiti-Szene, aber auch die anderen Elemente aus den Frühzeiten des Hip-Hop, wie Breakdance oder Rap, kommen im Film vor.
Der Film entstand ursprünglich für den Fernsehsender PBS, der ihn 1983 ausstrahlte. Danach nahm der Film aber auch auf zahlreichen Filmfestivals teil. Style Wars betrachtet das Leben der jungen Graffiti-Writer, die versuchen, sich selbst durch die Kunst auszudrücken. Der Film zeigt auch die Meinung des damaligen New Yorker Bürgermeisters Ed Koch, der Polizei, von Angestellten der New Yorker U-Bahn und von diversen „Leuten von der Straße“. Der Film stellt den einarmigen Writer Case, den Writer Skeme und seine Mutter, den berüchtigten Cap, die mittlerweile verstorbenen Graffiti-Künstler Dondi und Shy, den Graffiti-Dokumentarist (und Regisseur von Style Wars) Henry Chalfant, sowie den Breakdancer Crazy Legs vor. Der Film gibt einen Einblick in die damalige Szene und zeigt aus wie vielen, sowohl sozialen als auch ethnischen Gruppen, sie sich damals zusammensetzte.
Die später erschienene DVD-Version enthält unter anderem 23 Minuten zusätzliches Filmmaterial, Galerien von über 30 Künstlern, sowie zusätzliche rückblickende Interviews mit Fab 5 Freddy, Goldie, Guru, DJ Red Alert und der Fotografin Martha Cooper.
EXIT THROUGH THE GIFT SHOP
Der Graffit-Film dreht sich um Thierry Guetta, einen französischen leidenschaftlichen Filmer, der seinen Cousin, den französischen Künstler Invader, beim Anbringen seiner, dem Computerspiel Space Invaders nachempfundenen, bunten Mosaike filmt und dadurch im Frühjahr 2006 Banksy kennenlernt. Guetta verspricht Banksy nun die beste Streetart-Dokumentation zu drehen, wird aber von Banksy davon überzeugt, selbst als Streetart-Künstler zu agieren. An diesem Punkt übernimmt Banksy die Regie. Thierry Guetta wählt das Pseudonym Mr. Brainwash und fängt an, im großen Stil Kunst zu produzieren. Diese Entwicklung wird von Banksy unterstützt und dokumentiert.
Shepard Fairey - OBEY offenbarte diesen Plot schon auf einer Pressekonferenz von Bonhams & Butterfields, einem Auktionshaus in Los Angeles, am 5. November 2008. In diesem Zusammenhang ist Mr. Brainwashs Ausstellung Life Is Beautiful in Los Angeles ein Indiz für Banksys Einfluss, denn die Ausstellung ist ein Zitat von Banksys Ausstellung Barely Legal in der gleichen Galerie aus dem Jahr 2006. Im Film selbst gibt es Bildmaterial von Shepard Fairey, Guettas Cousin Invader und Banksy selbst, der für den Zuschauer allerdings unkenntlich gemacht wurde, um seine Anonymität zu wahren
GRAFFFITI FILM PIECE BY PIECE
Der Graffiti-Film Piece by Piece war einer der bahnbrechendsten Filme seiner Zeit. Der Film dokumentiert die Graffiti-Kultur in San Francisco von den frühen 1980er Jahren bis 2004. Piece by Piece ist eine authentische Verfilmung und wird von dem Graffiti-Künstler Senor One, besser bekannt als Renos erzählt. Der Zuschauer begibt sich auf eine Reise in die faszinierendste und am meisten missverstandenste künstlerische Bewegung der modernen Jugendkultur. Der Film zeigt die Chronologie der letzten 20 Jahre der Graffiti-Bewegung in San Francisco. Dieser Graffiti-Film enthält wohl die am besten recherchierte Geschichte der Graffiti-Bewegung in San Francisco in Nordkalifornien.
Noch nie wurde ein so umfassendes und ausgewogenes Stück Zeitgeschichte über Graffiti in San Francisco erstellt. Der Graffiti-Film enthält sehr gut recherchierte 100 Stunden Filmmaterial. Zudem sind die im Film gezeigten Interviews aufwendig über 4 Jahre lang gesammelt und dann zu dem Zeitzeugnis der Graffiti-Bewegung in Amerika zusammengeschnitten worden.
GRAFFFITI-FILMVORSTELLUNG DIRTY HANDS
Dirty Hands liefert ein packendes, intensives Porträt von dem Graffiti-Künstler David Choe. Der Graffiti-Film zeigt ihn als einem jungen, fast schizophren wirkenden Straßenkünstler. Er bereist per Anhalter die ganze Welt und hinterlässt auf diesem Weg seine unverkennbaren Spuren. David umgeht dabei die legalen Zwänge der Gesellschaft, um seine Kunst "frei" im öffentlichen Raum zu schaffen. Seine unbekümmerte Art, gegen das Gesetz zu verstoßen, bringt ihn mehrmals ins Gefängnis. Die Kehrtwende in seinem Leben ist die Inhaftierung in Einzelhaft in einer Gefängniszelle in Tokio. Nach der Entlassung taucht er verändert mit einer streng religiösen Einstellung wieder auf.
Er kehrt in der Hoffnung nach Hause zurück, seine kriminellen Vergangenheit hinter sich zu lassen und den Versuchungen zu widerstehen. Ursprünglich wurde der Graffiti-Film "Dirty Hands" auf dem Los Angeles Film Festival vor ausverkauftem Haus uraufgeführt und gewann anschließend den Preis für den besten Dokumentarfilm auf dem San Diego Asian Film Festival.
Jean-Michel Basquiat: The Radiant Child
Ein Graffiti-Film über den bekannten Künstler Jean-Michel Basquiat. Die amerikanische Regisseurin Tamra Davis huldigt in ihrem Dokumentarfilm „The Radiant Child“ den ersten afroamerikanische Künstler, der in der hauptsächlich weißen Kunstwelt den Durchbruch schaffte. Sein dichtes, vom Bebop beeinflusstes neoexpressionistisches Werk entstand zu einer Zeit, als minimalistische, konzeptuelle Kunst in Mode war. als erfolgreicher schwarzer Künstler war er ständig mit Rassismus und falschen Vorstellungen konfrontiert. Vieles kann aus Insider-Interviews und Archivmaterial entnommen werden, aber es sind Basquiats eigene Worte und seine Arbeit, die die Mystik und Anziehungskraft sowohl des Künstlers als auch des Menschen kraftvoll vermitteln.
Der Graffiti-Film zeigt die Arbeiten des Graffiti-Künstlers „Samo“ in den achtziger Jahre. Seine früheren Werke sorgten für Aufregung in der New Yorker Künstlerszene. Der erst 19-jährige Jean-Michel Basquiat verdiente seinen Lebensunterhalt durch die Herstellung von handgemalte Postkarten. Als es ihm eines Tages gelang Andy Warhol eines seiner Werke zu verkaufte, beginnt sein steiler Aufstieg zum gefeierten Star-Maler.
FILM ÜBER GRAFFITI IN DEN 80ERN
Bomb the System ist ein von Adam Bhala Lough geschriebener und inszenierter Drama-Film, der 2005 auf Filmfestivals und in amerikanischen Theatern 2005 veröffentlicht wurde. Es handelt sich um eine Gruppe von Graffiti-Künstlern, die in New York City lebten und entscheiden Mark Markber, Gano Grills, Jaclyn DeSantis, Jade Yorker, Bönz Malone, Kumar Pallana und Joey SEMZ. Bomb the System war der erste große fiktive Spielfilm über die Subkultur der Graffitikunst seit der Veröffentlichung von Wild Style 1982. An der Entstehung des Films waren mehrere bekannte Graffitikünstler beteiligt, darunter Lee Quinones, Cope2 und Chino BYI. Die Filmmusik und der Soundtrack des Films wurden von El-P komponiert.
Im Januar 2004 wurde der Film für den Independent Independent Award als bester erster Film nominiert.
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